Gemeinsames Forschungskolleg der Hochschule Koblenz und der RPTU Kaiserslautern-Landau forscht zu resilienter Raumentwicklung

V.l.n.r.: Prof. Ulrike Kirchner (Geschäftsführerin Kompetenznetzwerk Wissenschaft für den Wiederaufbau, Hochschule Koblenz), Univ.-Prof Dr.-Ing. habil. Karina M. Pallgast (RPTU Kaiserslautern-Landau), Prof. Dipl.-Ing. (FH) Peter Thomé (Hochschule Koblenz), Prof. Dr. Antje Liersch (Vizepräsidentin für Forschung Hochschule Koblenz), Prof. Dr. Heiko Weckmüller (Vizepräsident für Transfer und regionale Entwicklung Hochschule Koblenz), Clemens Hoch (Minister für Wissenschaft und Gesundheit RLP), Prof. Dr. Lutz Thieme (Hochschule Koblenz), Dr. Beate Feuchte (Graduiertenzentrum Hochschule Koblenz), Prof. Dr. Lothar Kirschbauer (Professor für Siedlungswasserwirtschaft und Wasserwesen Hochschule Koblenz, Kompetenznetzwerk Wissenschaft für den Wiederaufbau) (Foto: Hochschule Koblenz/Dünnes)

Im Jahr 2021 zeigte die Flutkatastrophe im Ahrtal und in anderen Regionen auf drastische Weise, wie verletzlich Räume gegenüber unbeherrschbaren Naturereignissen sind. Der Wiederaufbau des Ahrtals bietet die Chance, Fehlentwicklungen in der Siedlungsstruktur zu beheben. Den dazu notwendigen innovativen Strategien für eine nachhaltige und krisenfeste Raumentwicklung in ländlich geprägten Mittelgebirgsregionen widmet sich das neue Forschungskolleg "Resiliente Transformationsräume“ (ReTra), das die Hochschule Koblenz und die Rheinland-Pfälzische Technische Universität (RPTU) Kaiserslautern-Landau nun gemeinsam starten. Das Forschungskolleg wird zu 50 Prozent vom Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz (MWG) finanziert. Wissenschaftsminister Clemens Hoch übergab nun den Förderbescheid in Höhe von 290.000 Euro an der Hochschule Koblenz.

Bei der Überreichung des Zuwendungsbescheids betonte der rheinland-pfälzische Minister für Wissenschaft und Gesundheit Clemens Hoch: „Dieses gemeinsame Forschungskolleg markiert einen wichtigen Schritt hin zu einer widerstandsfähigen und nachhaltigen Raumentwicklung in ländlichen Mittelgebirgsregionen. Es basiert auf den bestehenden multidisziplinären Forschungs- und Kooperationsinitiativen beider Hochschulen und wird dazu beitragen, Lösungswege für die aktuellen Herausforderungen der Raumentwicklung zu finden.“ Das Forschungskolleg wird über einen Zeitraum von drei Jahren von der Hochschule Koblenz und der RPTU Kaiserslautern-Landau gemeinsam umgesetzt. Es konzentriert sich auf interdisziplinäre Spitzenforschung und setzt dabei auf sechs kooperative Promotionsprojekte. Diese behandeln verschiedene Aspekte der Raumentwicklung, darunter Planungskulturen, Organisationsmanagement (Governance), interkommunale Prozesse, Nachhaltigkeit und Klimaanpassung im Bereich der Wasserwirtschaft sowie die Weiterentwicklung von Vereinssportstätten. Prof. Dr.-Ing. Karina Pallagst von der RPTU Kaiserslautern-Landau und Prof. Peter Thomé von der Hochschule Koblenz leiten gemeinsam das Forschungskolleg, in welchem ein engagiertes Team von Professorinnen und Professoren aus verschiedenen fachlichen Disziplinen die unterschiedlichen Promotionsprojekte betreut. Dazu gehören neben Thomé und Pallagst die Lehrenden Prof. Dr. Detlef Kurth (RPTU), Prof. BauAss Yane Conradi /HS KO), Prof. Dr.-Ing. Anke Schmidt (RPTU), Prof. Dr.-Ing. Dörte Ziegler (HS KO), Prof. Dr. Sascha Henninger (RPTU) und Prof. Dr. Lutz Thieme (HS KO).

Dabei können sowohl die RPTU Kaiserslautern-Landau als auch die Hochschule Koblenz auf ihre bisherigen Erfahrungen in Forschung und Wissenschaft zurückgreifen. Die beiden Hochschulen haben bereits in der Vergangenheit erfolgreich zusammengearbeitet, unter anderem im Rahmen des im März 2022 gegründeten Kompetenznetzwerks "Wissenschaft für den Wiederaufbau". Das von Prof. Ulrike Kirchner und Prof. Dr. Lothar Kirschbauer geleitete Kompetenznetzwerk bündelt die Expertisen aus Wissenschaft, Behörden, Kommunen und von weiteren Fachleuten, um im Dialog Lösungen für eine resiliente Zukunft zu entwickeln. Auch der universitäre Potentialbereich Region und Stadt der RPTU bietet seit 2008 eine innovative interdisziplinäre Plattform für die konzeptionelle wissenschaftliche Diskussion und Forschung über zukunftsweisende Fragestellungen der raumstrukturellen Entwicklung auf allen Planungsebenen. Eine besondere interdisziplinäre Expertise besteht zudem durch das seit 2017 aufgebaute Lehr- und Forschungsgebiet „Strategien ländlicher Räume“ der Hochschule Koblenz, welches sich der Entwicklung ländlicher Räume aus architektonischer, bautechnischer und sozialer Sicht widmet.

„Wir sind davon überzeugt, dass dieses Projekt nicht nur eine Bereicherung für die akademische Forschung, sondern auch für die betroffenen Regionen selbst sein wird“, erklärt Thomé. Auch Pallagst ist sich sicher: „Die gewonnenen Erkenntnisse und Strategien werden dazu beitragen, die Resilienz und Nachhaltigkeit dieser Gebiete zu stärken und auf lange Sicht positiv zu beeinflussen.“

Insgesamt fördert das Land Rheinland-Pfalz zwischen 2018 und 2025 zehn Forschungskollegs mit Mitteln in Höhe von rund 6,7 Millionen Euro. Nachdem bereits letztes Jahr mit „Data2Health“ das neunte Vorhaben an Universität Koblenz und Hochschule vergeben wurde, erhielt die Hochschule Koblenz in enger Zusammenarbeit mit der RPTU Kaiserslautern-Landau nun erneut den Zuschlag. „Solche Forschungskollegs haben auch einen großen Mehrwert für unsere Absolvierenden, die in dem jeweiligen Bereich eine Promotion planen und über das Forschungskolleg von Anfang an optimale Bedingungen für ihre akademische Weiterqualifizierung und die Entwicklung ihres persönlichen Netzwerks vorfinden“, sagt Prof. Dr. Antje Liersch, Vizepräsidentin für Forschung an der Hochschule Koblenz.

V.l.n.r.: Prof. Ulrike Kirchner (Geschäftsführerin Kompetenznetzwerk Wissenschaft für den Wiederaufbau, Hochschule Koblenz), Univ.-Prof Dr.-Ing. habil. Karina M. Pallgast (RPTU Kaiserslautern-Landau), Prof. Dipl.-Ing. (FH) Peter Thomé (Hochschule Koblenz), Prof. Dr. Antje Liersch (Vizepräsidentin für Forschung Hochschule Koblenz), Prof. Dr. Heiko Weckmüller (Vizepräsident für Transfer und regionale Entwicklung Hochschule Koblenz), Clemens Hoch (Minister für Wissenschaft und Gesundheit RLP), Prof. Dr. Lutz Thieme (Hochschule Koblenz), Dr. Beate Feuchte (Graduiertenzentrum Hochschule Koblenz), Prof. Dr. Lothar Kirschbauer (Professor für Siedlungswasserwirtschaft und Wasserwesen Hochschule Koblenz, Kompetenznetzwerk Wissenschaft für den Wiederaufbau) (Foto: Hochschule Koblenz/Dünnes)

Über die RPTU

Seit 1. Januar 2023 bilden die Technische Universität Kaiserslautern und die Universität in Landau zusammen die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau. Mit rund 19.000 Studierenden und mehr als 300 Professorinnen und Professoren ist die RPTU die zweitgrößte akademische Einrichtung des Landes. Als Ort internationaler Spitzenforschung und akademische Talentschmiede der Wirtschaft und Wissenschaft bietet die RPTU exzellente Studien- und Forschungsbedingungen sowie ein weltoffenes Umfeld. Die RPTU ist zudem Innovations- und Transferpartner für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wer an der RPTU studiert, lernt, forscht oder arbeitet, ist Teil einer lebendigen Universitätsgemeinschaft und gestaltet die Welt von morgen.

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