Unsere RPTU Story
Mensch und Umwelt: „Dieser Studiengang ist etwas Einmaliges“
Inhalte aus den Fächern Psychologie, Ökonomie und Kommunikation kombiniert der Studiengang „Mensch und Umwelt“ der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU). Bachelorstudent Aaron Bodendörfer ist begeistert von der interdisziplinären Ausbildung: Beruflich kann er sich später eine Tätigkeit in der Nachhaltigkeitskommunikation vorstellen – oder als Projektmanager für Anpassungsstrategien im Umweltbereich.
Schon in der gymnasialen Oberstufe interessierte sich Aaron Bodendörfer für Aspekte des Klimawandels und Fragen rund um die Ressourcen der Welt. Nach dem Abitur folgte ein freiwilliges ökologisches Jahr – in Nürnberg in einem Weltladen: „Ich habe mich dort mit fairem Handel und den damit verbundenen sozialen Aspekten beschäftigt.“ An Öffentlichkeitsarbeit habe er mitgewirkt, Bildungsangebote für Schulen entwickelt: „Es ging um Nachhaltigkeit – betrachtet auch unter wirtschaftlichen Aspekten.“ Schnell war ihm klar, dass er etwas in diese Richtung studieren möchte. Bei seinen Recherchen ist er auf Bachelorstudiengang „Mensch und Umwelt“ der RPTU gestoßen. „Das Interdisziplinäre des Studiengangs hat mich sofort angesprochen. Man hat Basics in Psychologie, Kommunikation und Ökonomie.“ Zum Wintersemester 2021/ 22 ist er dann als Ersti von Bayern nach Landau gezogen – immerhin vier Stunden Zug-Fahrzeit von seinem Heimatort entfernt. Doch das habe sich gelohnt: „Der Studiengang ist etwa Einmaliges. Das gibt es so ansonsten nirgendwo in Deutschland.“
Mensch und Umwelt ist ein relativ kleiner Studiengang – er richtet sich als natur-, umwelt- und sozialwissenschaftliches Erststudium an Interessierte, die ein breit angelegtes Studium mit dem Schwerpunkt „Umwelt“ suchen. Jeweils zum Wintersemester kann man anfangen. Etwa 30 bis 40 Studierende sind pro Jahrgang eingeschrieben. Sie haben eine „tolle Gemeinschaft“, beschreibt Aaron Bodendörfer. „Wir haben alle ein ähnliches Mindset. Wir tauschen uns aus über Nachhaltigkeitsthemen oder über Veranstaltung an der Uni.“ Der Gesprächsstoff geht ihnen so schnell nicht aus.
Interdisziplinär mit Möglichkeit zur Spezialisierung
Ab dem zweiten Semester, spätestens nach dem dritten Semester spezialisieren sich die Studierende auf eines der Teilgebiete ihres Studiengangs – also auf Psychologie, Kommunikation oder Ökonomie. Aaron Bodendörfer: „Die meisten wählen Psychologie. Ich habe mich für Kommunikation entschieden.“ Denn: „Bei Psychologie steht vor allem der Mensch im Mittelpunkt. Ich wollte mir aber ein breiteres Bild verschaffen.“ Neben der Spezialisierung finden sich weiterhin aber auch die anderen Teilgebiete auf dem Stundenplan wieder. Für Aaron Bodendörfer sind das beispielsweise Lehrveranstaltungen aus den Bereichen Umweltmanagement oder Umweltpsychologie.
Bachelorarbeit im Bereich Kommunikation
Mittlerweile studiert Aaron Bodendörfer im sechsten Semester, arbeitet bereits an seiner Bachelorarbeit. Inhaltlich geht es dabei um Nachhaltigkeitskommunikation, er führe eine „qualitative Inhaltsanalyse“ durch, wie er erklärt. Vereinfacht gesagt: „Ich analysiere Videos, die von der Initiative `Klima vor acht` produziert werden.“ Kurze Videos, die über Aspekte des Klimawandels aufklären und zur Hauptsendezeit gezeigt werden könnten – vor einer Nachrichtensendung wie der Tagesschau etwa. „Diese Videos vergleiche ich mit einem ähnlichen journalistischen Format, nämlich mit `Wetter vor acht`.“ Was hat er bereits herausgefunden? „Anders als bei `Wetter vor acht` gibt es bei `Klima vor acht` Handlungsempfehlungen. Also, wie könnte die Politik oder wie könnten Privatleute aktiv werden.“ Auch gebe es bei „Klima vor acht“ weniger allgemeine Formulierungen und Wiederholungen als bei „Wetter vor acht“.
Klimaschutzmanagement oder Nachhaltigkeitskommunikation: Die Berufsaussichten sind vielfältig
Umweltthemen Hand in Hand mit professioneller Kommunikation – später könne er sich eine berufliche Tätigkeit im Bereich der Nachhaltigkeitskommunikation vorstellen. Mit was würde er sich dann beispielsweise beschäftigen? „Viele Unternehmen geben ja Nachhaltigkeitsberichte heraus“, nennt er als ein mögliches Aufgabengebiet. Auch könne er sich eine Tätigkeit als Projektmanager vorstellen, „der sich mit Anpassungsstrategien im Umweltbereich beschäftigt. Vielleicht wenn es darum geht, dass ein Wald erneuert wird und dazu dann die Kommunikation aufbauen.“ Er hat viele Ideen. Überhaupt stehen einem mit seinem Studiengang viele Türen offen: „Man kann auch ins Klimaschutzmanagement, bei einer Stadt oder beim Land angestellt sein. Oder auch Kommunikator bei einer Nichtregierungsorganisation werden.“
„Das erste Semester ist hart. Davon darf man sich aber nicht abschrecken lassen“
Doch noch mal zurück zu den Anfängen seiner Studienzeit: Was würde er Studieninteressierten mit auf den Weg geben wollen? „Lasst Euch zu Beginn des Studiums nicht abschrecken. Das erste Semester ist hart. Einfach, weil man so viele Lehrveranstaltungen hat. Wenn das vorbei ist, dann ist das Schlimmste geschafft.“ Und man sollte sich ebenfalls nicht davon abschrecken lassen, dass Landau eher eine kleine Stadt ist: „Wenn man mal in eine Großstadt möchte, dann sind Mannheim oder Karlsruhe nicht weit.“ Und außerdem: Man braucht kein „Öko“ sein, um Mensch und Umwelt zu studieren. „Der Studiengang ist auch etwas für Normalos“, lacht er.
Was sollten Studienanfängerinnen und Studienanfänger mitbringen? „Gut ist, wenn man schon Kenntnisse in Biologie und Chemie hat, die Fächer vielleicht sogar Leistungskurse in der Schule waren.“ Sei dies nicht der Fall, so könne man sich in den ersten zwei Semestern – mit etwas Aufwand – auch in diese Gebiete einarbeiten. „Ich hatte Geografie in der Oberstufe. Das ist ebenfalls hilfreich. Hier gab es zu Beginn des Studiums ebenfalls einige Überschneidungen.“ Zudem sei es gut, wenn man Englisch kann, ergänzt Aaron Bodendörfer: „Man liest viele englischsprachige Paper. Auch finden einige Fächer auf Englisch statt.“
Campusleben: Vor allem im ersten Semester kann man gut neue Leute kennenlernen
Und wie fasst man ansonsten Fuß an der Uni? „Im ersten Semester einfach alles mitmachen.“ Kneipentouren beispielsweise, Veranstaltungen beim Uni-Sport. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man vor allem im ersten Semester gut neue Leute kennenlernen kann. Später haben die meisten dann ihre Gruppe, einige sind dann nicht mehr so offen.“
Und wie geht es für Aaron Bodendörfer nach dem Bachelor weiter? „Zunächst möchte ich für ein Jahr ins Ausland. Dort ein Praktikum absolvieren im Naturschutzmanagement.“ Die entsprechenden Möglichkeiten dazu lotet er derzeit noch aus. „Danach möchte ich noch ein Masterstudium anhängen. Wo und was genau, weiß ich noch nicht.“ So oder so: Dem Bachelorabsolventen stehen viele Türen offen.