Große Begegnungen
mit Gerald Hüther
Gerald Hüther ist Neurobiologe, Bestsellerautor und wissenschaftlicher Berater namhafter Unternehmen. Am 09. Mai 2019 ist er Gast der Reihe „Große Begegnungen“ des Zentrums für Kultur- und Wissensdialogs und spricht im Universum Kino um 20.00 Uhr über Würde und die Stärken des Einzelnen in der Gesellschaft. Dabei lässt er seine Erkenntnisse aus der experimentellen Hirnforschung einfließen.
Richten wir uns immer nach den Erwartungen anderer, so degradieren wir uns selbst zu Objekten, die das Bewusstsein für die eigene Würde verlieren. Gerald Hüther sieht bereits in der Grundschule die Anfänge dieses
Verhaltens. Kinder erleben sich hier als Objekte von Erwartungen und Bewertungen. Dieser Umstand prägt sie bis ins Erwachsenenalter. Um einen Ausgleich zu schaffen, wird der Konsum später zum Ersatzgut und schafft eine Illusion für Nähe und Gemeinschaft.
„Viele Menschen haben erkannt, dass das, was sie tagtäglich tun, nicht dazu beiträgt, gesund zu bleiben,
glücklich zu werden und ihre Talente und Begabungen zu entfalten“, meint Hüther. Die Würde ist für Hüther ein
innerer Kompass, der jeden Menschen durch Turbulenzen, Verlockungen und scheinbare Notwendigkeiten
navigiert. Wer von klein auf erfährt, dass er so geliebt und geachtet wird, wie er ist, entwickelt mit den Jahren ein Bewusstsein für diese Würde. Er lässt sich nicht so leicht von Werbeversprechen verführen, lässt sich nicht zum Objekt fremder oder eigener Ideale machen.
In einer von Effizienzdenken und Erfolgsstreben geprägten Zeit hält Hüther die Wiederentdeckung der eigenen Würde für eins der wichtigsten Ziele im 21. Jahrhundert. Denn sie beeinflusst letztlich, wie wir miteinander umgehen, mit der Natur, mit unseren Ressourcen. „Wenn wir unsere Würde verlieren, berauben wir uns unserer Lebensgrundlagen“, warnt Hüther. „Dann können wir nicht überleben auf diesem Planeten“.
Wer will ich sein, wie sehe ich mich selbst in der Zukunft und was kann ich zu einem menschenwürdigen
Miteinander beitragen? Fragen, die Menschen unterschiedlichen Alters gleichermaßen beschäftigen. Antworten und Impulse versucht Gerald Hüther in seinem Vortrag unter dem Titel „Würde-was uns stark macht“ zu geben.