Methodenzentrum

Quantitative vs. Qualitative Forschung

 

Quantitative Forschung

Quantitative Forschung befasst sich mit der Messung und Analyse numerischer Daten, um Muster, Korrelationen und kausale Zusammenhänge zu identifizieren, die möglichst allgemeingültig sind. Sie basiert auf dem Prinzip der Deduktion, bei dem von allgemeinen Theorien auf spezifische Fälle geschlossen wird. Es wird versucht, die Richtigkeit einer Theorie an einem konkreten Beispiel zu testen. Im Mittelpunkt steht dabei die Überprüfung empirischer Hypothesen nach dem Falsifikationsprinzip, d.h. die Hypothesen können prinzipiell anhand einer empirischen Untersuchung wiederlegt werden.

Der Forschungsprozess ist linear und strukturiert: Er beginnt mit der Theoriebildung und Hypothesenformulierung, gefolgt von der Erhebung von Daten durch standardisierte Instrumente anhand von repräsentativen Stichproben. Die gesammelten Daten werden statistisch analysiert, um die Hypothesen zu überprüfen und schließlich objektive, verallgemeinerbare Ergebnisse zu erhalten.

Qualitative Forschung

Qualitative Forschung konzentriert sich auf das Verstehen von menschlichen Erfahrungen, Meinungen und Motiven durch die Analyse nicht-numerischer Daten.  Sie möchte dabei die subjektive Sicht weniger Personen in den Vordergrund rücken. Sie basiert auf dem Prinzip der Induktion, bei dem aus der Analyse mehrerer Einzelfälle allgemeine Theorien entwickelt werden.

Qualitative Forschung verfolgt einen zirkulären und bewusst wenig strukturierten Forschungsprozess. Er beginnt oft mit offenen Fragestellungen und nutzt nicht-standardisierte oder teilstandardisierte Erhebungsverfahren, um nicht-numerische Daten von ausgewählten kleinen Stichproben zu sammeln. Diese Daten werden interpretativ ausgewertet, um tiefere Einsichten zu gewinnen und schrittweise neue Hypothesen und Theorien zu entwickeln.