Symposium "Jüdisches Leben: damals und heute"
21. September 2015 – 25. September 2015
Im Hinblick auf die steigende Anzahl von Ausschreitungen gegenüber Juden in Deutschland und Europa, wird es nur allzu deutlich, dass eine aktive Erinnerungskultur weiterhin gepflegt und stärker ausgebaut werden muss. Ein ausgefallener wie eindrücklicher Beitrag hierzu ist die Verlegung von „Stolpersteinen“ vor den Häusern von Opfern der Nationalsozialisten. Nach dem Motto ein „Ein Stein, ein Mensch, ein Thema“ sind die zehn auf zehn Zentimeter großen Betonpflastersteine mit Messingplatte einem individuellen Schicksal gewidmet. Der Künstler und „Erfinder“ der Stolpersteine, Gunter Demnig, verlegte seine Soziale Skulptur bereits in vielen Orten der Pfalz. Anfang 2015 fand im Zusammenhang mit der bundesweiten Woche der Brüderlichkeit unsere Aktion, begleitet von Fachtagungen und einer Ausstellung in Ludwigshafen statt. In Kooperation mit dem ZKW konnte Monika Kleinschnitger vom Arbeitskreis „Ludwigshafen setzt Stolpersteine“ Teile der Ausstellung „Stolpersteine – Was geht mich das an?“ realisieren.
Begleitet wurde die Ausstellung durch eine Vortragsreihe sowie kulturelle Beiträge zu jüdischen Persönlichkeiten. In diesem Zusammenhang war die Lesung „Verscheucht. Prinz von Theben: Die arme Else Lasker-Schüler“, die durch die Else-Lasker-Schüler-Stiftung bestritten wurde, für das Symposium besonders bedeutsam. Daneben fand ein literarischer Streifzug durch das Werk des Schriftstellers Kurt Tucholsky statt, über den Kästner so treffend sagte: „Ein kleiner, dicker Berliner, der glaubte mit der Schreibmaschine die Katastrophe aufhalten zu können.“ Ein Höhepunkt innerhalb der Veranstaltungsreihe bildete das Gespräch mit Judith Rhodes, eine Tochter einer Überlebenden aus Ludwigshafen, nachdem die Dokumentation „Koffer gepackt und überlebt – Die Geschichte der Ursula Michel“, Rhodes Mutter, gezeigt wurde.
Kooperationspartner des Symposiums waren die „Aktion-Ludwigshafen setzt Stolpersteine“, Stadtführung Speyer und die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft.