Vielfalt unter Druck? Internationale Tagung in Landau beleuchtet Diversität und gesellschaftlichen Wandel

Grafik: Tina Stolt
Grafik: Tina Stolt

Unter dem Titel „Transforming Diversity in Modern Societies: Theories and Approaches“ findet vom 11. Juni bis zum 13. Juni 2025 an der RPTU eine internationale Tagung des Potentialbereichs der Forschungsinitiative Rheinland-Pfalz „Diversität & Transformation. Heterogene Gesellschaften als Herausforderung interdisziplinärer Forschung“ statt.

Der Begriff Diversität wird derzeit zunehmend politisiert. So behauptete US-Präsident Donald Trump nach einem tragischen Flugzeugunglück im Januar dieses Jahres, Diversitätsprogramme der Obama- und Biden-Regierungen hätten die Qualitätsstandards der amerikanischen Luftsicherung untergraben. Es ist eines von vielen Beispielen, wie der ursprünglich emanzipatorische Begriff „Diversität“ in den öffentlichen Debatten immer häufiger zur Angriffsfläche wird – und unterstreicht die Relevanz einer fundierten wissenschaftlichen Auseinandersetzung.

Genau hier setzt die internationale Tagung und die Forschungsarbeit des RPTU-Potenzialbereichs an, der im Januar 2024 seine Arbeit aufgenommen hat. „Diversität ist eine zentrale Kategorie, um moderne Gesellschaften zu beschreiben und zu verstehen – aber sie bleibt in der gesellschaftlichen Praxis umkämpft“, erklärt das Sprecher-Team Lisa Rosen und Gregor Schuhen. Der Begriff, ursprünglich aus der Geschlechterpolitik kommend, habe sich längst zu einem Sammelbegriff entwickelt, der weitere Ungleichheitsmarker wie soziale Herkunft, ethnische Zugehörigkeit, Alter oder Gesundheit umfasse. Das interdisziplinäre Team des Potentialbereichs, ergänzt der Koordinator Lars Henk, möchte die Erforschung von Diversität auf umfassende Weise vorantreiben, insbesondere mit Blick auf die damit zusammenhängenden gesellschaftlichen Transformationsprozesse. „Wir wollen nicht nur Unterschiede beschreiben, sondern die damit verbundenen Transformationsprozesse interdisziplinär analysieren“. 

Aus diesem Ziel leitet sich die Gliederung der Tagung in vier Panels ab. Im ersten Panel, das von der französischen Philosophin Chantal Jacquet (Paris) eröffnet wird, geht es um neue theoretische Perspektiven auf Intersektionalität, da Menschen meist nicht nur von einer Art der Diskriminierung betroffen sind, sondern gleichzeitig von mehreren. Das zweite Panel befasst sich mit der medialen Darstellung von Behinderung in modernen Gesellschaften, mit einer Keynote von Kunsthistorikerin Nina Eckhoff-Heindl (Marburg). Das dritte Panel untersucht Diversität im Spiegel des Luxusbegriffs im 21. Jahrhundert. Den Eröffnungsvortrag hält Maria Mäkelä aus Tampere, Finnland. Im abschließenden Panel rücken Darstellungen fragiler Teilhabe von Kindern und Jugendlichen in Literatur und Film in den Fokus – eingeleitet von Markus Rieger-Ladich (Tübingen).

Interessierte sind herzlich eingeladen - um Anmeldung bei Lars Henk (lars.henk[at]rptu.de) wird gebeten.

 

Die wichtigsten Informationen auf einen Blick:

  • Was: Internationale Konferenz „Transforming Diversity in Modern Societies: Theories and Approaches“, organisiert vom Potentialbereich „Diversität & Transformation. Heterogene Gesellschaften als Herausforderung interdisziplinärer Forschung“ im Rahmen der Forschungsinitiative Rheinland-Pfalz (2024-2028).
  • Wann: 11. Juni – 13. Juni. (Start am 11. Juni um 14:00 Uhr, am 12./13. Juni jeweils ab 09:15 Uhr)
  • Wo: RPTU, Reithalle, Heinrich-Diehl-Straße 5, 76829 Landau
  • Weitere Infos und Programm auf der Projekt-Website 

 

Pressekontakt:
Kerstin Theilmann
06341 280-32219
kerstin.theilmann[at]rptu.de

Grafik: Tina Stolt
Grafik: Tina Stolt