Unsere RPTU Story
Maschinenbau studieren: „Am Kern der Zeit kreativ nach Lösungen suchen“
„Ich wollte kreativ gefordert sein. Und am Kern der Zeit nach neuen Lösungen und Ansätzen suchen“ – nennt Victoria Schröder den Grund, weshalb sie sich für ein Maschinenbau-Studium an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) entschieden hat. Tatsächlich bietet ihr Studiengang interessante Einblicke in die Zukunftstechnologien – egal, ob es um Fahrzeugtechnik, Energieeinsparung oder um Luft- und Raumfahrt geht. Victoria Schröder hat ihren Abschluss bald in der Tasche – eine Anstellung als wissenschaftliche Mitarbeiterin wartet bereits auf sie.
„Die Hälfte meiner Familie hat einen beruflichen Hintergrund im Bereich Medizin. Die andere einen im Bereich Maschinenbau“, berichtet die 25-jährige Victoria Schröder, die selbst zu Schulzeiten gut in Mathematik und Physik war – „aber auch Kunst und Medizin haben mich sehr interessiert“. Nach dem Abitur sah ihre Familie auch sie im Bereich des Maschinenbaus. Doch sie selbst war zunächst skeptisch: „Ich glaube, es war dann eine Art Gegenreaktion, als ich zunächst in Richtung Medizin gegangen bin.“ Sie absolvierte den Bundesfreiwilligendienst an einer Universitätsklinik. „Dabei habe ich dann aber schnell gemerkt, dass dies nicht der richtige Weg für mich ist.“ Denn: „Ich wollte lieber kreativ gefordert sein. Und am Kern der Zeit nach neuen Lösungen und Ansätzen suchen.“ Sie gab dem Maschinenbau-Studium eine Chance – zunächst für ein Semester. „Das war für mich eine Art Test.“ Schnell war klar: „Das ist genau das Richtige.“ Mit der RPTU als Studienort sei sie sehr zufrieden, ergänzt die aus St. Ingbert stammende Saarländerin: „Die Zugverbindungen von St. Ingbert nach Kaiserslautern sind sehr gut. Man kann pendeln.“
Im Bachelor aus sieben Kompetenzfeldern wählen
Inzwischen studiert sie im elften Semester – den noch auslaufenden Diplom-Studiengang, dessen Inhalte inzwischen in die Bachelor- und Masterstudiengang des Fachbereichs „Maschinenbau und Verfahrenstechnik“ übergegangen sind. „Zu Beginn des Studiums hat man grundlegende Fächer. Höhere Mathematik oder technische Mechanik. Hier kann man seinen Handwerkskoffer für das weitere Studium füllen“, schildert Victoria Schröder ihre Erfahrungen aus der Anfangszeit des Studiums. Ab dem fünften Semester können Bachelor-Studierende darüber hinaus einen eigenen Schwerpunkt setzen und sich für eines der sieben Kompetenzfelder entscheiden – zur Auswahl stehen Produktentwicklung, Fahrzeugtechnik, Materialwissenschaften und Werkstofftechnik, Produktionstechnik, Computational Engineering, angewandte Informatik sowie Mechatronik und Automatisierungstechnik. „Im Master kann man diese Gebiete dann noch weiter vertiefen“, ergänzt Victoria Schröder.
Beim praktischen Arbeiten die Theorie noch besser verstehen
Als Diplom-Studentin hat sie sich vertieft mit Strömungsmechanik auseinandergesetzt. „Gruppenweise konnten wir an Simulationen arbeiten.“ Es ging beispielsweise um Strömungssimulationen durch Rohre. „Auch die Vernetzung von Bauteilen hat Auswirkungen auf die Simulationen.“ Wie sich all das mithilfe digitaler Möglichkeiten lösen lässt – damit konnten sich die Studierenden intensiv beschäftigen: „Wir haben gesehen, welche Tools es gibt. Wir haben die Programme kennengelernt, die für solche Simulationen wichtig sind.“
Erste Erfahrungen im praktischen Arbeiten konnte Victoria Schröder darüber hinaus als studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Maschinenelemente, Getriebe und Tribologie (MEGT) sammeln, im Labor selbst mit anpacken: „Es war klasse zu sehen, wie sich das, was ich auf Papier gelernt hatte, direkt umsetzen lässt.“
Und was ist das Herausfordernde am Studium? „Sich selbst zu organisieren. Wir haben beispielsweise Projektarbeiten, bei denen es keine konkrete Abgabefrist gibt.“ Das dadurch erforderliche Eigenmanagement sei nicht immer ganz einfach.
Abschlussarbeit über Kunststoff-Zahnräder – danach kommt die Doktorarbeit
In ihrer Diplomarbeit, die im Dezember 2024 fertig werden soll, geht es um Kunststoff-Zahnräder. Victoria Schröder untersucht dafür beispielsweise, „welchen Belastungen deren Material ausgesetzt ist.“ Es gehe um die Charakterisierung des komplexen Materialverhaltens von Kunststoffen und deren Schädigungsmechanismen – und auch hier um Simulationen zum Materialverhalten.
Danach hat Victoria Schröder eine Anstellung als wissenschaftliche Mitarbeiterin in Aussicht – am Lehrstuhl für „Maschinenelemente, Getriebe und Tribologie“ an der RPTU. Die Forschungsprojekte, an denen sie dort arbeiten wird, kann sie für ihre Doktorarbeit nutzen: „Inhaltlich geht es um das Energieeinsparungspotential durch die Reduzierung von Reibung und Verschleiß. Da kann man noch einiges tun.“ Und sie ergänzt: Tribologie, also die Lehre von Verschleiß, Reibung und Schmierung von Oberflächen, sei überall zu finden, auch in der Medizin. „Damit ist man später auch in vielen Unternehmen gefragt.“
Und in welche Richtungen kann es außerdem mit einem Abschluss in Maschinenbau gehen? „Mit Verfahrenstechnik könnte es in Richtung Bio- oder Chemieingenieurwesen gehen.“ Mit dem Fokus auf Produktionstechnik habe man viel Informatik. Auch der Einstieg in die Materialwissenschaften und Werkstofftechnik ist möglich. „Beliebt ist auch Fahrzeugtechnik mit einer späteren Tätigkeit in der Automobil-Branche.“
Orientierungsstudium RPTUzero hilft bei der Orientierung
Und was sollten Studieninteressierte vorab wissen? Wie kann der Einstieg ins Studium gelingen? Sie habe schon viel Gutes vom einsemestrigen Orientierungsstudium RPTUzero gehört, berichtet Victoria Schröder: „Hier bekommt man erste Einblicke ins Uni-Leben und hat die Möglichkeit, sich zu vernetzen.“ Und was sollte man außerdem mitbringen, um für das Maschinenbau-Studium gewappnet zu sein? „Man sollte offen sein. Auch keine Scheu haben ältere Studierende um Hilfe zu bitten. Bei uns am Fachbereich herrscht eine gute Gemeinschaft, das ist dann alles kein Problem." Wer zu Beginn des Studiums Wissenslücken hat, kann diese beispielsweise mithilfe von Angeboten wie den Mathe-Vorkursen beheben. Mit der richtigen Motivation sei alles machbar, attestiert Victoria Schröder – und sie ergänzt: „Wichtig für das Studium ist vor allem, dass man die Lust und die Begeisterung dafür nicht verliert.“
Author: Christine Pauli