Poetk-Dozentur im Sommersemester geht an Illustratorin Nora Krug
Öffentliche Vorlesung am 30.4.25 im Konferenzraum der RPTU in Landau

RPTU vergibt Poetik-Dozentur im Sommersemester 2025 an Illustratorin Nora Krug
Die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) vergibt im Sommersemester 2025 die Poetik-Dozentur an die international bekannte Illustratorin und Autorin Nora Krug. In diesem Rahmen lädt das Zentrum für Kultur- und Wissensdialog (ZKW) zur Vernissage ihrer Ausstellung Über Tyrannei – 20 Lektionen für den Widerstand am 29.4. um 19 Uhr in den Landtag nach Mainz ein. In Landau findet einen Tag später, am Mittwoch, den 30.4. um 16.30 Uhr im Konferenzraum der RPTU ihre Poetik-Vorlesung Political Work statt. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
Mit Nora Krug übernimmt eine außergewöhnliche künstlerische Stimme die Poetik-Dozentur, die jedes Semester vom ZKW unter Leitung von Prof. Dr. Anja Ohmer organisiert und vergeben wird. Krugs Arbeiten bewegen sich an der Schnittstelle von Illustration, Literatur und politischer Reflexion und wurden mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, u.a. der John Simon Guggenheim Memorial Foundation, der Pollock-Krasner Foundation und der Maurice Sendak Foundation. Das Victoria and Albert Museum in London verlieh ihr den Titel »Illustrator of the Year«. Im Jahr 2024 wurde ihr im Hambacher Schloss der Gerty-Spies-Literaturpreis der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz verliehen.
Nora Krug wurde 1977 in Karlsruhe geboren und lebt in New York, wo sie als Professorin am Pratt Institute für Illustration lehrt. In ihrer vielfach ausgezeichneten Graphic Memoir Heimat. Ein deutsches Familienalbum spürt sie der eigenen Familiengeschichte im Nationalsozialismus nach und stellt dabei grundlegende Fragen nach Identität und Erinnerung. Vergangenes Jahr folgte Im Krieg, ein beeindruckendes grafisches Protokoll des Ukraine-Krieges.
Im Fokus der öffentlichen Vorlesung Political Work der Poetik-Dozentur in Landau steht die visuelle Umsetzung ihrer Werke, u.a. geht es um das Buch Über Tyrannei– Zwanzig Lektionen für den Widerstand.
Zu eben diesem Werk wird Nora Krug am 29.4. im Rahmen einer feierlichen Vernissage die Ausstellung des ZKWs mit ihren Grafiken im rheinland-pfälzischen Landtag in Mainz eröffnen. Diese ist bis zum 22.5. täglich von 9 – 19 Uhr geöffnet. Die Ausstellung zeigt Nora Krugs Illustrationen über Formen des Widerstands gegen Autoritarismus.
Gruppen ab 6 Personen und Schulklassen können sich unter der Telefonnummer 06131-208 2212 oder per Mail an ausstellungen[at]landtag.rlp.de anmelden. Hier finden Sie alle Informationen zur Ausstellung: https://landtag-rlp.de/de/aktuelles/termine/eroeffnung-der-ausstellung-ueber-tyrannei--20-lektionen-fuer-den-widerstand-22213.
Das Zentrum für Kultur- und Wissensdialog (ZKW) ist eine zentrale Einrichtung der RPTU am Campus Landau. Es fördert den Austausch zwischen Universität und Gesellschaft durch öffentliche Veranstaltungen, interdisziplinäre Projekte und kulturelle Formate. Ziel ist es, Wissenschaft und künstlerische Praxis miteinander zu verbinden und neue Perspektiven auf aktuelle gesellschaftliche Themen zu eröffnen. Seit dem Sommersemester 2010 vergibt das ZKW die Landauer Poetik-Dozentur. Jedes Semester kommen seither namhafte Literaten und/oder Künstlerinnen und Künstler nach Landau. Bisherige Poetik-Dozenturen wurden vergeben an: Eugen und Nora Gomringer // Theresia Walser undKarl Heinz Ott //Thomas Brussig // Christof Siemes // Theo Zwanziger // Abbas Khider// Tom Buhrow und Sabine Stamer // Daniel Kehlmann // Thomas Wendrich // Eric Emmanuel Schmitt //Sibylle Lewitscharoff // Rafik Schami // Judith Holofernes// F. C. Delius//Sebastian Fitzek // Claus Peymann // Regine Dura undHans Werner Kroesinger // Marc- Uwe Kling // Thomas Hettche// Tijan Sila.
Mit der Vergabe der Poetik-Dozentur an Nora Krug unterstreicht die RPTU ihr Engagement für eine offene, kritische und kreative Auseinandersetzung mit Geschichte, Gegenwart und Zukunft.
Die Veranstaltung richtet sich an Studierende, Lehrende und die interessierte Öffentlichkeit – alle sind herzlich willkommen. Das ZKW dankt dem Landtag Rheinland-Pfalz und der Dieter-Kissel-Stiftung für ihre Förderung.
Tijan Sila besucht das Otto-Hahn-Gymnasium in Landau
Ein Gespräch mit Schülerinnen und Schülern

Am 18. März erlebten die Schülerinnen und Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums in Landau eine ganz besondere literarische Begegnung: Der renommierte Autor Tijan Sila kehrte im Rahmen der Poetik-Dozentur der RPTU an seine ehemalige Schule zurück. In vertrauter Umgebung las er aus seinen Werken, sprach über seine literarischen Inspirationsquellen und gewährte den Jugendlichen spannende Einblicke in seinen Werdegang als Schriftsteller.
Besonders bewegend war der persönliche Bezug Silas zu dem Ort, an dem er selbst einen Teil seiner Jugend verbracht hatte. Er teilte mit den Zuhörerinnen und Zuhörern nicht nur seine Gedanken zum Schreiben, sondern auch Anekdoten aus seiner Schulzeit – Momente des Wiedererkennens und des Staunens inklusive.
Die Jugendlichen nutzten die Gelegenheit, um Fragen zu stellen und mit dem Autor über Themen wie Kreativität, Identität und den Einfluss der eigenen Biografie auf das Schreiben zu diskutieren. Die Begegnung war nicht nur eine Reise in die Welt der Literatur, sondern auch eine ermutigende Botschaft: Dass große Geschichten überall beginnen können – auch in den Klassenzimmern eines Gymnasiums in Landau.
Rückblick
Martha Saalfeld Preis und Poetik Dozentur an Tijan Sila
Am 5. Dezember 2024 wurde Tijan Sila, einer der bedeutendsten zeitgenössischen Autoren der Region und des Landes, in seiner früheren Heimatstadt Landau mit dem renommierten Martha-Saalfeld-Preis ausgezeichnet.
Gleichzeitig wurde ihm die Landauer Poetik-Dozentur für das Wintersemester 2024/2025 an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) verliehen – eine erfolgreiche Premiere in der Verbindung dieser beiden Ehrungen.
Der Martha-Saalfeld-Preis wird gemeinsam mit dem Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz und der RPTU verliehen. Die Preisvergabe ist eine der wichtigsten literarischen Auszeichnungen des Landes.
Benannt nach der Schriftstellerin Martha Saalfeld, die als Pionierin moderner Literatur und Naturlyrik in der Region und darüber hinaus gilt, würdigt der mit 8000 Euro dotierte Hauptpreis herausragende literarische Leistungen . Der mit 2000 Euro dotierte Förderpreis unterstützt die kreative Weiterentwicklung der prämierten Autorinnen und Autoren.
In diesem Jahr ging der Förderpreis an den Nachwuchs-Autor Dr. David Emling.
Die Preisverleihung wurde in diesem Jahr wieder von einer theatralen Inszenierung der Studierenden des Fachs Darstellendes Spiel/Theater der RPTU bereichert, die Silas Roman „Krach“ auf der Bühne in Ausschnitten zum Leben erweckten. Sila gewährte dem Publikum in seiner Dankesrede tiefe Einblicke in seinen persönlichen Schreibprozess. Er trug Passagen aus der Fortsetzung seines Romans Radio Sarajevo vor. Die Rede wurde zu einer ebenso unterhaltsamen wie lehrreichen „Creative Writing“-Stunde: Sila reflektierte live über Wortwiederholungen, sprachphilosophische Rätsel deutscher Adjektive und komplexe Satzstrukturen – ein authentischer Einblick in die Herausforderungen des Schreibens, in einer Sprache, die Sila erst nach seiner Flucht nach Deutschland gelernt hatte.
In seiner Laudatio würdigte Silas Freund und Kollege Arno Frank die außergewöhnliche literarische Leistung des Preisträgers. Frank betonte, wie sehr Sila als stilistisch versierter Autor um die richtigen Worte ringt, und hob dessen beeindruckende Karriere hervor: vom „kleinen Berufsschullehrer aus Kaiserslautern“, wie er einst spöttisch bezeichnet wurde, bis hin zum Gewinner des Ingeborg-Bachmann-Preises 2024.
Am 11. Januar 2025 fand dann im Rahmen der Landauer Poetik-Dozentur eine öffentliche Vorlesung Silas an der RPTU statt. Unter dem Titel „Tiefgang und Leichtigkeit“ sprach er über seinen Schreibprozess, den Einfluss seiner Biografie und die Herausforderungen des literarischen Schaffens. Dabei überraschte er das Publikum mit einer Anekdote aus seiner Zeit als Punkmusiker: Mit viel Humor schilderte er, wie er einst Günther Grass dazu brachte, vor ihm „fluchtartig das Weite zu suchen“. Zudem gewährte er einen tiefen Blick in seine künstlerischen Eigenheiten und Erzählperspektiven. So offenbarte er beispielsweise seine „schreckliche Abneigung“ gegenüber Schreibmaschinen, die er augenzwinkernd als ein fast heiliges Arbeitsinstrument vieler Kolleginnen und Kollegen bezeichnete, mit dem er sich jedoch bislang nicht anfreunden konnte und voraussichtlich auch nie wird.
Darüber hinaus teilte er seine Begeisterung für Musik, einst Punkrocker, heute ausgewiesener Jazzkenner.
Geboren 1981 in Sarajevo, kam Sila während des Bosnienkriegs mit seiner Familie nach Deutschland und wuchs in Landau auf. Seine Werke behandeln oft Themen wie Krieg, Migration, Identität und gesellschaftliche Spannungen und verbinden diese mit einer einzigartigen Mischung aus Humor und Tiefgang. Gemeinsam mit seiner Frau schreibt er auch Kinderbücher.
Mit seinem Debütroman Tierchen unlimited sorgte Sila bereits 2017 für Aufmerksamkeit. Es folgten Die Fahne der Wünsche (2018) und Krach (2021), die ebenfalls gesellschaftlich relevante Themen aufgriffen. Mit Radio Sarajevo (2023) setzte er seiner Generation der „Kriegskinder“ ein literarisches Denkmal.
Die Veranstaltung in Landau zeigte eindrucksvoll, wie Sila die literarische Landschaft mitgestaltet und bereichert. Das Zentrum für Kultur- und Wissensdialog (ZKW) freut sich, mit der diesjährigen Ehrung sowohl die literarische Vielfalt des Landes Rheinland-Pfalz zu präsentieren und zu fördern und ein breites Publikum für die besondere Kraft der Literatur zu begeistern.



Landauer Poetik Dozentur mit Tijan Sila
Vorlesung am 11.01.2025
Poetik-Vorlesung mit Tijan Sila an der RPTU
Am 11. Januar 2025 lädt die RPTU Kaiserslautern-Landau zu einer besonderen Veranstaltung ein: Der renommierte Schriftsteller und aktuelle Martha-Saalfeld-Preisträger Tijan Sila hält um 16:30 Uhr im Konferenzraum der RPTU eine Poetik-Vorlesung. Der Eintritt ist frei, und alle Literaturbegeisterten sind herzlich willkommen.
Die Poetik-Dozentur, vergeben vom Zentrum für Kultur- und Wissensdialog (ZKW) der RPTU, bietet seit 2010 herausragenden Autorinnen und Autoren die Gelegenheit, Einblicke in ihre poetologischen Konzepte und Arbeitsweisen zu geben.
Tijan Sila wurde 1981 in Sarajevo geboren und kam während des Bosnienkriegs mit seiner Familie nach Deutschland. Er wuchs in Landau auf. Heute lebt und arbeitet er als Schriftsteller in Kaiserslautern. In seinen Werken setzt er sich auf ebenso tiefgründige wie humorvolle Weise mit Themen wie Migration, Identität und gesellschaftlichen Spannungen auseinander.
Sein autobiographischer Debütroman „Tierchen unlimited“ (2017) zeichnet ein originelles und pointiertes Bild einer jungen Generation, die zwischen Kulturen aufwächst. Mit „Die Fahne der Wünsche“ (2018) widmet er sich Fragen des Widerstands und der Gemeinschaft, wobei sein unverwechselbarer Stil aus Sprachwitz und poetischer Sensibilität deutlich hervortritt. In „Krach“ (2021) beleuchtet Sila das Leben in einer von Rebellion und Musik geprägten Subkultur in der pfälzischen Provinz, während er in seinem jüngsten Werk „Radio Sarajevo“ (2023) das Leben im von Krieg gezeichneten Sarajevo auf eindringliche Weise schildert. Im Nachwort erklärt Tijan Sila, das Buch sei der Versuch, seiner Generation der Kriegskinder ein Denkmal zu setzen. Für seinen Text „Der Tag, an dem meine Mutter verrückt wurde“ erhielt Sila den Ingeborg Bachmann Preis 2024.
Als Martha-Saalfeld-Preisträger 2024 wurde Tijan Sila vor kurzem in Landau für seine literarische Vielseitigkeit und seinen besonderen Beitrag zur deutschsprachigen Literatur gewürdigt. In seiner Poetik-Vorlesung an der RPTU wird er über seinen Schreibprozess, den Einfluss seiner Biografie auf sein Werk und die Herausforderungen des literarischen Schaffens sprechen.
Zu den bisherigen Inhaberinnen und Inhabern der Poetik-Dozentur zählen renommierte Persönlichkeiten wie Daniel Kehlmann, Sibylle Lewitscharoff, Rafik Schami, Sebastian Fitzek, Thomas Hettche und Marc-Uwe Kling. Die Veranstaltung unterstreicht die Bedeutung der RPTU als Ort des kulturellen Austauschs und der literarischen Reflexion.
Die Veranstaltungen der Landauer Poetik-Dozentur richten sich über die Studierenden hinaus ausdrücklich an das literarisch-kulturell interessierte Publikum aus Landau und Umgebung. Die Poetik-Dozentur des ZKW und der RPTU am Standort Landau versteht sich als Forum der kulturellen Begegnung mit dem Ziel, Literatur und Kultur lebendig werden zu lassen.
Datum: 11. Januar 2025
Zeit: 16:30 Uhr
Ort: Konferenzraum der RPTU
Eintritt: frei
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an anja.ohmer@rptu.de
Anuraj Sri Rajarajendran ist Deutscher Meister im Poetry Slam 2024
Student der RPTU sichert sich das Ticket für die Europameisterschaft

Bielefeld – Ein unvergesslicher Abend in der Stadthalle Bielefeld krönte Anuraj Sri Rajarajendran zum neuen Deutschen Meister im Poetry Slam bei den 28. deutschsprachigen Meisterschaften. Vom 19. bis 23. November 2024 versammelten sich über 50 der besten Poetinnen aus sieben Ländern in Bielefeld, um die Bühne zur europäischen Hauptstadt der Literatur zu machen. Anuraj setzte sich in einem packenden Finale gegen acht weitere Finalistinnen durch und wurde vom Publikum gefeiert.
Anuraj studiert Darstellendes Spiel an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität (RPTU) und ist ein Beispiel für die künstlerische Exzellenz, die der Studiengang vermittelt. Seine Leistung unterstreicht die Relevanz praxisnaher Ausbildung in den Künsten.
Das Zentrum für Kultur- und Wissensdialog (ZKW) unter der Leitung von Anja Ohmer, das sich seit 2010 für die Förderung des Poetry Slams engagiert, blickt stolz auf Anurajs Erfolg. Das ZKW hat nicht nur die Rheinland-Pfalz-Meisterschaften im Poetry Slam ins Leben gerufen und erfolgreich in Landau organisiert, sondern wird 2025 erneut Gastgeber dieses Events sein. Besonders spannend: Anuraj wird Teil des Organisationsteams und bringt seine Expertise und Begeisterung in die Veranstaltung ein.
Diese Erfolge belegen, wie wichtig kulturelle und künstlerische Förderung für junge Talente ist – sowohl auf lokaler als auch auf nationaler Ebene