Unsere RPTU Story

Englischsprachiger Master Automation & Control: Vom mexikanischen Hochland nach Kaiserslautern

Iram Diaz, International Student Automation & Control

Es gibt viele gute Gründe, an der RPTU Kaiserslautern den englischsprachigen Master Automation & Control zu studieren: Er ist forschungsorientiert, bietet im Anschluss breitgefächerte Berufsaussichten und studiert wird an einer Campus-Uni in Waldrandlage, um nur einige zu nennen. Wie aber findet ein Mechatronik-Ingenieur aus dem mexikanischen Hochland-Bundesstaat Querétaro diesen Studiengang und entscheidet sich Job und Familie hinter sich zu lassen, um an der RPTU Kaiserslautern zu studieren?

„Deutschland hat bei uns in Mexiko den Ruf, brillant in allen Ingenieurswissenschaften zu sein“, erzählt Iram Diaz, der beim CENAM-México, dem Centro Nacional de Metrologia, gearbeitet hat, bevor er entschied, sich mit einem Master weiter zu qualifizieren. Ihm war klar, dass er am allerliebsten in Deutschland studieren möchte. 

English Welcome

Da gab es nur – aus seiner Sicht – ein Problem: „Meine deutsche Sprachkompetenz ist nicht besonders ausgeprägt“, formuliert er vorsichtig. Seine große Sorge war also, sich in ein fremdes Land zu begeben und am Ende isoliert zu sein – im Privaten wie im Studium, weil er der Sprache nicht mächtig ist und so nicht in einen Austausch kommen kann. Bei seiner Recherche nach einem geeigneten Master stolperte er über ein in Englisch geschriebenes Studierendenportrait auf der Homepage der RPTU. „Nachdem ich dann auch noch gelesen habe, dass die Vorlesungen auf Englisch stattfinden und der gesamte Studiengang sehr forschungsorientiert ist, war für mich die Entscheidung gefallen.“ Vor gut zwei Jahren packte er also seine Sachen und zog vom mexikanischen Hochland ins – wie er sagt – viel grünere Kaiserslautern. 

Labor als zweites Zuhause 

Seine Wahl hat er zu keinem Zeitpunkt bereut. „Hier an der RPTU sind wir Studierenden unglaublich viel in den Laboren.“ Diese intensive Praxisnähe sei an und für sich schon besonders. „Aber an der RPTU, so empfinde ich es, setzt man noch eins obendrauf. Die Labortüren stehen immer offen. Jeder, der vorbeikommt, ist willkommen einen Blick über die Schulter zu werfen und weil es auch immer was zu tun gibt in den einzelnen Projekten, darf man, wenn es passt, auch mit anpacken.“ 

Am meisten genieße er das Vertrauen in die Studierenden. „Wir bekommen eine Aufgabe und dürfen uns daran versuchen. Unterstützung gibt es bei Bedarf immer, aber es wird sehr gefördert, dass wir selbst eine Lösung finden.“ 

Soft Robotik-Forschung als Hiwi Job

Genau so erlebt er auch seinen Hiwi-Job im Bereich Computational Physics in Engineering (CPE) an der RPTU: Diplom-Ingenieur Leon Schindler arbeitet in seinem Forschungsprojekt daran, weiche und flexible Roboter, sogenannte Soft Roboter, weiterzuentwickeln. Diese Roboter eignen sich für den Einsatz in sensiblen Bereichen oder schwer zugänglichen Umgebungen. Da die Unterschiede zwischen den Soft Robotern je nach Einsatzgebiet enorm sind, sind die Entwürfe momentan oft versuchsgesteuert. Das bedeutet viel Zeit im Labor. Und genau hier unterstützt Iram im Rahmen seines Hiwi Jobs: Er macht eigene Versuche zu Soft Robotern in Schlangenform. „Dass wir Hiwis eine solche Freiheit haben, ein Ergebnis herauszufinden und sehr eigenverantwortlich arbeiten dürfen, gefällt mir sehr“, sagt Iram. 

Europa entdecken

Einen kleinen Wehrmutstropfen kann er allerdings doch am Studium in Deutschland finden. „Es gibt eigentlich keine richtigen Ferien. Denn während der Semesterferien stehen Abgaben an.“ Das macht es für ihn zeitlich etwas schwierig, europäische Länder und Kulturen zu entdecken. „Meine Lösung ist, dass ich meine Regelstudienzeit ein wenig verlängere, damit genug Zeit bleibt, Europa zu entdecken.“ Bevor er also im Herbst wieder in einem der Labore an der RPTU anzutreffen ist, geht es für ihn gemeinsam mit seinem Bruder vier Wochen quer durch Europa. 

Iram Diaz, International Student Automation & Control