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Fernstudium Organisationsentwicklung: Der Mensch im Fokus der Unternehmenstransformation

Nina Macher, Alumna Organisationsentwicklung

Manchmal beginnt Veränderung mit einer einzigen Frage: Wie können Menschen in Organisationen so zusammenarbeiten, dass alle davon profitieren – Mitarbeitende genauso wie das Unternehmen selbst? Genau hier setzt der berufsbegleitende Masterstudiengang Organisationsentwicklung (M.A.) im Fernstudium an der RPTU Kaiserslautern an. Er richtet sich an Berufstätige, die neugierig auf Wandel sind und die Entwicklung von Unternehmen aktiv mitgestalten möchten. Hinter dem Begriff Organisationsentwicklung verbirgt sich Zukunft, Bewegung und Transformation.

Für Nina Macher, Absolventin des Studiums Organisationsentwicklung, begann die Begeisterung für ihr Studienfach vor rund fünf Jahren mit einem Aha-Erlebnis auf einem Cross Industry Campus, an dem mehrere Organisationen, unter anderem auch ihr damaliger Arbeitgeber, beteiligt waren. „Mir war zuvor nicht klar, wie gut fremde Menschen zusammenarbeiten und vollkommen neue Ideen entwickeln können, wenn ein solcher Prozess entsprechend gut vorbereitet, geplant, kommuniziert und begleitet wird“, erzählt sie. Heute ist sie Geschäftsführung des Dienstleistungszentrums Worms der IHK für Rheinhessen. 

Fluktuation kostet Geld

„Der Cross Industry Campus Worms hat bei mir damals die Begeisterung für Organisationsentwicklung ausgelöst. Genauer war es ein Workshop eines Organisationsentwicklers zum Thema Fachkräftemangel inklusive einer Konzeptentwicklung“, erzählt sie. „Begeistert hat mich eben vor allem, dass es wissenschaftliche Methoden gibt, ein Unternehmen zu einer wirtschaftsstarken, funktionierenden Struktur zu entwickeln, ohne die sonst oft üblichen Scherbenhaufen auf menschlicher Ebene. Ich fand das erste Mal gefühlt echte Zukunftsfähigkeit, weil sie berücksichtigt, dass Menschen mit ihren individuellen Bedürfnissen Organisationen tragen.“ Auch wenn die Beweggründe für zufriedene Mitarbeitende in der Organisationsentwicklung oftmals fokussiert sind auf den Blickwinkel der Unternehmensführung und der Wirtschaftlichkeit, steht das nicht im Widerspruch dazu, diesen Weg durch Maßnahmen zu beschreiten, die an der Mitarbeiterzufriedenheit orientiert sind. „Ich bin überzeugt, dass die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens bedingt, dass die Mitarbeitenden Lust und Motivation haben, diesen Weg mitzugehen“, so Macher. 

Eine hohe Fluktuation auf Grund von Unzufriedenheit beispielsweise, sei für ein Unternehmen eine teure Angelegenheit. Ständig müssten neue Menschen eingearbeitet und in die Prozesse integriert werden, sagt Nina Macher.

Masterthesis zur Psychologischen Sicherheit

In ihrer Masterthesis schaut sie mit dem Brennglas auf einen Teilbereich der Mitarbeiterzufriedenheit: Auf die psychologische Sicherheit im Onboardingprozess. 

„Als ich anfing zu studieren war ich noch an der Hochschule Worms im Bereich Forschung und Transfer. Mitten im Studium bekam ich das Angebot der IHK und habe mich entschieden, trotz laufendem Studium, in eine neue Herausforderung zu starten. Mich in meiner Masterthesis auf den Onboardingprozess zu fokussieren, hatte maßgeblich mit meiner eigenen Situation zu dem Zeitpunkt zu tun“, schmunzelt sie. „Mich in etwas reinzudenken, in dem ich ohnehin gerade drinstecke, macht für mich vieles greifbarer.“ 

Wie aber spielt die psychologische Sicherheit im Onboarding eine Rolle für die Organisationsentwicklung? Die Zahlen sprechen dafür, dieses Thema ernst zu nehmen, so Macher. Laut Haufe (HR Services, 2024) bekommen 36 Prozent der Unternehmen eine Kündigung der neuen Mitarbeitenden vor dem ersten Arbeitstag. 56 Prozent der Unternehmen beklagen falsche Erwartungen des Onboardees, was zu Frühfluktuation führt und nur 25 Prozent der Unternehmen haben einen zentral organisierten Onboarding-Prozess. Hinzu kommen laut Softgarden (Candidate Experience, 2023) steigende Zahlen von Kündigungen durch die Arbeitnehmer in den ersten 100 Tagen im Betrieb. 2023 lagen diese bei 23 Prozent aller Neueinsteiger.

Für Nina Macher waren diese alarmierenden Zahlen, die eine deutliche Schieflage zeigen, Auslöser, hier genau hinzusehen. Was braucht es, damit sich Mitarbeitende vom ersten Tag an so sicher, angenommen und wertgeschätzt zu fühlen, dass sie den Mut haben, Fragen zu stellen, sich aus Fehlern zu entwickeln, Ideen einzubringen und damit schneller in eine Leistungsfähigkeit zu kommen? Wie kann Unternehmenskultur diese gefühlte psychologische Sicherheit fördern?

„In Zeiten des Fachkräftemangels kann es sich ein Unternehmen schlicht nicht mehr leisten, den Menschen mit seinen Bedürfnissen zu ignorieren“, sagt Macher. Ihre Thesis benennt förderliche und hinderliche Faktoren der psychologischen Sicherheit im Onboarding-Prozess und liefert Stellschrauben für ein optimiertes Ankommen im Unternehmen. „Meine Masterthesis ist für mich ein Kernthema der Organisationsentwicklung. In der heutigen Zeit, in der Veränderungsbereitschaft der Mitarbeitenden für Unternehmen überlebenswichtig ist, ist der Faktor Mensch mehr denn je ein zentraler Wirtschaftsfaktor. Die Studieninhalte an der RPTU Kaiserslautern setzen genau hier an – praxisnah und anwendungsorientiert“, erzählt Macher.

„Ein förderlicher Faktor für einen gelungen Onboarding-Prozess ist etwa eine klare Kommunikation von Möglichkeiten und Erwartungen- Hinderlich dagegen kann ein Mangel an persönlichen Ansprechpartnern sein, der oft das Gefühl vermittelt, alleingelassen zu werden oder gleichgültig zu sein.“ Das Fernstudium Organisationsentwicklung an der RPTU Kaiserslautern steht für Nina Macher für eine beispielhafte Verbindung von wissenschaftlicher Tiefe und direkt anwendbarer Praxis. Das Studium ermöglicht ihr direkt am Herz unternehmerischer Transformation mitzugestalten. Organisationsentwicklung an der RPTU setzt dort an, wo Veränderung wirkt: beim Menschen – durch wissenschaftlich fundierte Transformationsstrategien werden Mitarbeitende zum stärksten Hebel zukunftsfähiger Unternehmen. 

Nina Macher, Alumna Organisationsentwicklung