Chemie erleben, verstehen und gestalten: Tag der Chemie 2025 an der RPTU
Im Oktober öffnete der Fachbereich Chemie der RPTU seine Türen für den diesjährigen Tag der Chemie. Mehr als 200 Schülerinnen und Schüler aus 19 Gymnasien in Rheinland-Pfalz und dem Saarland nutzten die Gelegenheit, einen Tag lang Forschung und Studium hautnah zu erleben.
Nach der Begrüßung durch den Dekan Professor Antonio Pierik und Juniorprofessor Johann Seibert startete das abwechslungsreiche Programm mit Vorlesungen, Workshops und Laborführungen. Ziel war es, Oberstufenschülerinnen und -schüler für die Chemie und die vielfältigen Facetten der Naturwissenschaft zu begeistern – mit anschaulicher Forschung und ihren praktischen Anwendungen.
Chemie zum Mitmachen
In den Workshops wurde Wissenschaft praxisnah vermittelt: Beim Experimentieren mit Farbstoffmolekülen unter dem Motto „Jetzt wird’s bunt“ erfuhren die Teilnehmenden, wie Licht und Farbe chemisch zusammenhängen. Im Workshop „Manche mögen’s heiß“ bestimmten sie die Brennwerte von Lebensmitteln und entdeckten, was sich hinter Nährwertangaben verbirgt. Nachhaltige Energie, die Umwandlung von Licht in chemische Energie, war Thema in „Chemie mit Licht“. Daraus nahmen die Teilnehmenden mit, warum photochemische Prozesse für die Energieversorgung der Zukunft entscheidend sind.
Auch Bioanorganische Chemie und Lebensmittelforschung kamen nicht zu kurz: „Heavy Metal meets Biology“ zeigte, welche essenzielle Rolle Schwermetalle wie Eisen oder Zink im Körper spielen, während „Honig – was ist dran am Naturheilmittel?“ die Inhaltsstoffe und Heilwirkungen des Naturprodukts unter die Lupe nahm. Im Workshop „Entdecke die Welt der Lebensmittel aus Sicht einer Lebensmittelchemikerin“ erfuhren die Teilnehmenden, wie lebensmittelchemische Analysen und Kennzeichnungen die Qualität und Sicherheit von Produkten gewährleisten. Im Workshop „Computersimulation von Molekülen“ lernten die Jugendlichen an einem Computer Moleküle „zusammenzubauen“, um dann die Molekülstruktur durch theoretische Rechnungen näher zu bestimmen. Ein Highlight war der forensische Workshop „Pool-scAN“. Hier ging es darum, mit chemischen Analysen einen fiktiven Kriminalfall zu lösen.
Wissenschaft verständlich erklärt
Parallel zu den Workshops boten Vorlesungen spannende Einblicke in aktuelle Forschung: Auf dem Programm standen die chemischen Hintergründe realer Giftanschläge, die Wirkung bioaktiver Inhaltsstoffe in Lebensmitteln ebenso wie Einblicke in Organohalogenverbindungen, die als Errungenschaften der Technik und zugleich als Umweltgifte bekannt sind. Weitere Vorlesungen widmeten sich dem Rohstoffwandel in der chemischen Industrie weg von fossilen Brennstoffen und der Rolle von Schwermetallen im menschlichen Gehirn bzw. welche gesundheitlichen Auswirkungen es haben kann, wenn diese ins Ungleichgewicht geraten.
Studierende präsentieren Nachhaltigkeitsthemen
Ein besonderes Highlight bildete das von Studierenden organisierte Symposium der Nachhaltigkeit. Unter dem Motto „Wasser, Energie und Zukunft“ präsentierten sie Experimente und Vorträge zu ressourcenschonenden Technologien, nachhaltigen Energieträgern und chemischer Wasseraufbereitung. Mit interaktiven Elementen und einem Quiz machten sie komplexe Themen greifbar – und begeisterten das Publikum mit ihrer Kreativität und Leidenschaft.
Information und Austausch
In der Mittagspause tauschten sich die Schülerinnen und Schüler untereinander und mit Studierenden sowie Mitarbeitenden des Fachbereichs aus. Die Studienberatung des Fachbereichs informierte über die Studienfächer Chemie, Lebensmittelchemie, Wirtschaftschemie, Toxikologie und Lehramt Chemie. Die zentrale Studienberatung der RPTU sowie die Studiengangsmanagerinnen der Fachbereiche Biologie, Physik und Mathematik standen für Fragen rund um weitere MINT-Studienfächer zur Verfügung.
Der Fachbereich Chemie dankt allen Engagierten für ihren Einsatz und den reibungslosen Ablauf. Die Rückmeldungen der Gäste fielen durchweg positiv aus – besonders gelobt wurden die praxisnahen Angebote und die offene Atmosphäre.

