Unsere RPTU Story

„An der RPTU lassen sich Studium und Leistungssport gut verbinden“

Florence Grünwald und Jonas Ecker
Florence Grünwald
Florence Grünewald bei den Deutschen Meisterschaften Bouldern 2025. Foto: DAV / Marco Kost
Jonas Ecker
Jonas Ecker mitten im Wettkampf. Foto: DAV / Pavlo Vekla
Kletterturm Peak 17
Auf dem Gelände der RPTU in Kaiserslautern steht ein 17 Meter hoher Kletterturm – sein Name „Peak 17“. Der frei stehende Turm bietet Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Er hat u.a. eine Speedkletterbahn für die dritte Olympische Kletterdisziplin. Peak 17 ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem DAV Landesverband Rheinland-Pfalz, der RPTU Kaiserslautern-Landau und des Heinrich-Heine-Gymnasiums Kaiserslautern – und gilt als wichtiger Pfeiler des Landesleistungszentrums für Sportklettern in Kaiserslautern. Foto: Wolfgang Klein (Unisport)

Läuft man über das Sportgelände der RPTU in Kaiserslautern, so kann es durchaus sein, dass man Jonas Ecker am Kletterturm antrifft. Denn diesen erklimmt er regelmäßig – und zwar mit Seil. Lead nennt sich seine Disziplin. Es geht darum, eine bestimmte Route in einer vorgegebenen Zeit möglichst sturzfrei zu erklettern. Dabei höher als andere zu kommen, ist die Devise in Wettkämpfen. Jonas bisher größter Erfolg ist der vierte Platz bei der Deutschen Meisterschaft im Lead. Ebenso eindrucksvoll sind die sportlichen Meilensteine von Florence Grünewald: Ihre Paradedisziplin heißt Bouldern – Klettern ohne Seil und Gurt in Absprunghöhe. Mehrmals belegte sie dabei vordere Plätze bei den Deutschen Meisterschaften. Hier berichten Florence und Jonas, dass sich Leistungssport und ein Studium an der RPTU gut miteinander verbinden lassen.

„Klettern ist für mich den Kopf abschalten, mein Ding machen“, erzählt Jonas Ecker, der bereits als Kleinkind im Familienurlaub auf den Felsen Südfrankreichs kraxelte. Inzwischen trainiert er fünfmal pro Woche, das – im wahrsten Sinne des Wortes – auf hohem Niveau: „Am Kletterturm habe ich keinen Stress, ich mag das Gefühl des Freiseins.“ Durch seinen Sport habe er gelernt, sich auf den Moment zu fokussieren. Und, so ergänzt er schmunzelnd, seine Frustrationstoleranz habe sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Denn beim Klettern und irgendwie im ganzen Leben heißt es nicht selten: Wenn man versucht die Perspektive zu wechseln, dann funktioniert eine zunächst aussichtslos erscheinende Route vielleicht doch.

Der 21-Jährige kommt ursprünglich aus Heidelberg. An der RPTU absolviert er derzeit den Lehramtsstudiengang für die Fächer Chemie und Biologie am Gymnasium. Dafür entschieden habe er sich, weil er ein klares Ziel vor Augen braucht: „Ich möchte später unterrichten, habe Gefallen daran gefunden.“ Bereits seit einiger Zeit gibt er Kinder-Klettertraining.

„Beim Bouldern lernt man fürs Leben“

Ohne Seil indes geht es für Florence Grünewald nach oben – einen sogenannten Boulder, eine Kletterroute, die einige Meter hoch ist und durch dicke Matten am Boden gesichert ist. Das Rocktown in Kaiserslautern ist ihr Trainingsort, eine 1.500 Quadratmeter große Boulderhalle. Genau wie am Kletterturm fällt beim Blick auf die dortigen Kletterwände auf: Die Routen haben je nach Anspruch verschiedene Farben. Egal ob Anfänger oder Profi – für jeden ist der passende Schwierigkeitsgrad dabei. Florence Grünewald beschäftigt sich längst mit den besonders herausfordernden Routen. Mehrmals belegte sie vordere Plätze bei Wettkämpfen. In den Jahren 2020 und 2022 waren es sogar jeweils der zweite Platz bei der Deutschen Meisterschaft im Bouldern. Im Jahr 2024 trat sie erstmals bei einem Weltcup in den USA an – und schafft es bis ins Halbfinale.

„Ich habe mein ganzes Leben rund um den Sport aufgebaut“, erzählt Florence. Seit 14 Jahren betreibt sie Wettkampfsport, trainiert siebenmal pro Woche. Was fasziniert sie daran? „Man lernt dabei fürs Leben.“ Einen Boulder zu klettern sei nämlich wie ein Rätsel lösen: „Ich frage mich zunächst, was ist von mir gewollt, was will ich?“ Beim Blick auf eine bevorstehende Route stehe man vor einem Problem „und muss die für sich beste Lösung finden“. Ihr Sport lebe aber auch davon, dass man stürzt – „und dann wieder aufsteht“. Fehler sind da, um sie zu analysieren – so lautet ihr Motto.

Florence kommt ursprünglich aus Saarbrücken, ist inzwischen eine RPTU-Alumna: Seit August 2025 hat sie ihren Bachelor in Sportwissenschaft und Gesundheit in der Tasche. Auf ihrem Uni-Stundenplan standen dafür beispielsweise Gesundheitsförderung, Prävention, Betriebliches Gesundheitsmanagement, Sportpädagogik und Didaktik. „Dieser relative neue Studiengang hatte mich damals sehr angesprochen“, antwortet sie, fragt man, warum sie sich einst für die RPTU als Studienort entschieden hat. „Hinzu kam, dass sich die Trainingsmöglichkeiten in Kaiserslautern als besonders attraktiv herausgestellt haben.“ 

Sport auf hohem Niveau – gleichzeitig ein Studium absolvieren

Sport auf hohem Niveau treiben – und gleichzeitig ein Studium absolvieren. An der RPTU ist beides problemlose möglich – besser vielleicht als an manch anderer Uni, betonen sowohl Florence Grünewald als auch Jonas Ecker. „Wenn ich beispielsweise mittags eine Vorlesung habe, dann kann ich davor oder danach am Kletterturm trainieren“, sagt Jonas, der einen wichtigen Baustein seines bisherigen Erfolgs auch in seiner flexiblen Stundenplan-Gestaltung sieht. Module etwa hat er bei Bedarf schon mal verschieben können – und außerdem: „Von Freunden an anderen Unis habe ich mitbekommen, dass sie wesentlich mehr Veranstaltungen haben, bei denen eine Anwesenheitspflicht besteht.“ Zeitlich sei man dadurch eingeschränkter. Wie sind die Professorinnen und Professoren damit umgegangen, wenn sie bei Lehrveranstaltungen fehlten, etwa weil ein Wettkampf anstand? „Für die meisten war das kein Problem“, sagt Florence. „Es hat sich immer ein Weg gefunden.“

Was meinen die beiden, was sollten Studierenden und Studieninteressierten wissen, die parallel zu ihrem Studium Sport auf einem hohen Niveau treiben wollen? Worauf sollte man achten? Florence: „Fixe Termine, wie Wettkämpfe, mit allen Beteiligten rechtzeitig absprechen.“ Jonas ergänzt: „Offen sein. Und sich nicht den Stress machen, in Regelstudienzeit fertig werden zu wollen.“

Florence ist inzwischen als Stützpunkttrainerin am Landesleistungszentrum in Kaiserslautern tätig. Auch zukünftig sieht sie sich beruflich in einer Trainerposition. Als aktive Sportlerin hat sie sich für das Jahr 2026 vorgenommen, erneut bei internationalen Wettkämpfen antreten zu wollen. Jonas fokussiert sich derweil auf seinen Bachelor, will nebenher auch weiterhin Kinder im Klettern unterrichten. Die Erfolge geben beiden recht: Sie haben ihren Weg gefunden.

Auch Lust aufs Klettern bekommen? Hier geht es zu den Öffnungszeiten und den Kursen am Kletterturm.

Florence Grünwald und Jonas Ecker
Florence Grünwald
Florence Grünewald bei den Deutschen Meisterschaften Bouldern 2025. Foto: DAV / Marco Kost
Jonas Ecker
Jonas Ecker mitten im Wettkampf. Foto: DAV / Pavlo Vekla
Kletterturm Peak 17
Auf dem Gelände der RPTU in Kaiserslautern steht ein 17 Meter hoher Kletterturm – sein Name „Peak 17“. Der frei stehende Turm bietet Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Er hat u.a. eine Speedkletterbahn für die dritte Olympische Kletterdisziplin. Peak 17 ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem DAV Landesverband Rheinland-Pfalz, der RPTU Kaiserslautern-Landau und des Heinrich-Heine-Gymnasiums Kaiserslautern – und gilt als wichtiger Pfeiler des Landesleistungszentrums für Sportklettern in Kaiserslautern. Foto: Wolfgang Klein (Unisport)