Unsere RPTU Story

Vom Studium im Ausland in Landau zu großen Visionen für Nepal

Wer Samiksha Paudel und Sadiksha Paudel auf dem Campus der RPTU in Landau begegnet, sieht zwei Studentinnen mit einem breiten Lächeln. Die Schwestern sind sehr glücklich über ihre Entscheidung, ihren Master an der RPTU zu machen – auch wenn ein Studium in Deutschland nicht ihre erste Wahl war. Wir haben sie gefragt, was für sie den Ausschlag gegeben hat, doch nach Landau zu kommen.

Ihr macht jetzt ein Studium im Ausland an der RPTU in Landau. Was hat eure Meinung geändert?

Sadiksha: Wir haben unseren Bachelor in Umweltwissenschaften in Kathmandu/Nepal gemacht und wollten danach ein Studium im Ausland absolvieren, um eine bessere Ausbildung und noch bessere Berufsaussichten zu haben. Unsere erste Wahl war ein Auslandsstudium in den USA. Aber die unglaublich hohen Studiengebühren und das schwierige Visumsverfahren haben uns von dieser Idee abgebracht. Unsere Cousine empfahl uns, in Deutschland zu studieren, weil man dort eine sehr gute Ausbildung zu niedrigen Studiengebühren bekommt. Und so entschieden wir uns, für ein Studium im Ausland nach Deutschland zu gehen – eine Entscheidung, die wir nicht bereuen. Jetzt ist Samiksha im 4. Semester ihres Masterstudiums in Ecotoxicology und ich im 4. Semester meines Masterstudiums in Umweltwissenschaften. Und wir sind beide sehr glücklich.

Es muss schön sein, zusammen ein Studium im Ausland an derselben Universität machen zu können…

Samiksha: Ja, uns gab es schon immer im Doppelpack. Damals in Nepal sind wir auf die gleiche Schule gegangen, haben den gleichen Bachelor an der gleichen Universität gemacht und auch sonst fast alles zusammen. Das hat aber auch seine Nachteile: Wir mussten uns daran gewöhnen, von Lehrkräften und Supervisors miteinander verglichen zu werden. Das ist nicht gut für die psychische Gesundheit – und wir wussten, dass wir das ändern wollten. Es war also eine bewusste Entscheidung, sich für das Studium im Ausland zu trennen. Aber so gut es ist, voneinander getrennt zu studieren, so beängstigend kann es sein, allein im Ausland zu leben.

Sadiksha: Aus diesem Grund haben wir uns auf die Suche nach einer Universität in Deutschland gemacht, an der wir in verschiedenen Masterstudiengängen studieren, unterschiedliche Tagesabläufe haben und trotzdem zusammen wohnen können. Doch die Suche erwies sich als mehr als schwierig. Wir merkten recht schnell, dass es nicht viele deutsche Universitäten gab, die unseren Anforderungen entsprachen. Nach unserem Bachelorabschluss wollten wir unterschiedliche Schwerpunkte für unser weiteres Studium setzen. Samiksha wollte sich auf bestimmte Umweltthemen spezialisieren. Ich wollte mein Verständnis der Umweltwissenschaften durch das Studium ihrer Anwendung und ihres Kontextes in anderen Ländern, nicht nur in Nepal, erweitern. Als wir die Masterstudiengänge der RPTU entdeckten, wussten wir, dass sie perfekt zu uns passen würden.

Was ist noch gut am Studium im Ausland an der RPTU?

Samiksha: Uns gefällt der kleine Campus in Landau. Es fühlt sich vertraut an, weil man viele Leute sieht, die man kennt. Da fühlt man sich nicht so allein, was bei einem Studium im Ausland eine Herausforderung sein kann. Außerdem hatten wir das große Glück, dass uns das International Office und insbesondere das Welcome Centerder RPTU bei allem geholfen haben, von Visaproblemen über Fragen zur Bewerbung und Unterkunft bis hin zu Terminen bei der Ausländerbehörde. Wir wussten immer, dass es eine verlässliche Ansprechperson vor Ort gibt, die uns jederzeit bei allem unterstützen kann.

Sadiksha: Und wir haben das Mentoring-Programm und das Welcome Days Program an der RPTU sehr geschätzt. Die haben uns bei allen organisatorischen Sachen sehr geholfen, vor allem im ersten Semester, als alles neu für uns war. Diese haben uns auch dabei geholfen, andere internationale Studierende kennenzulernen und den Campus und Landau zu erkunden.

Die Zeit vergeht wie im Flug – und jetzt seid ihr fast fertig mit eurem Master. Welche Pläne habt ihr für die Zukunft?

Samiksha: Nach unserem Abschluss wollen wir gerne Berufserfahrung in einem deutschen Unternehmen sammeln. Irgendwann möchten wir nach Nepal zurückkehren und das Gelernte für eine wirkungsvolle Arbeit im Umweltsektor einsetzen. In Nepal gibt es bereits ein gewisses Bewusstsein für Umweltthemen, aber Deutschland ist in Sachen Forschung und Technologie einige Schritte voraus. Unsere Vision ist es daher, das erworbene Fachwissen aus den beiden Bereichen unseres Masterstudiums zu kombinieren. Unser Ziel ist es, mit modernen Technologien innovative Lösungen für ein grüneres und nachhaltigeres Nepal zu entwickeln.

Sadiksha: Ich glaube, dass mir die Kurse in Umweltwissenschaften an der RPTU spezifisches Fachwissen in den Bereichen Naturschutz, Modellierung und Umweltökonomie vermitteln werden. Zukünftig möchte ich die Kenntnisse und Erfahrungen, die ich während meines Studiums erworben habe, in der Industrie oder in der Wissenschaft einsetzen. Wir können in Nepal etwas bewegen, wenn wir unser Wissen in den Bereichen Umweltwissenschaften und Ökotoxikologie kombinieren.

Wenn ihr auf euer Studium im Ausland zurückblickt: Was war die größte Herausforderung für euch?

Sadiksha: Damals in Nepal hatten wir immer Angst, Lehrkräften oder Professorinnen und Professoren Fragen zu stellen. Aber das Studium im Ausland an der RPTU ist anders: Man hat kleine Kurse, die einen persönlicheren Zugang zum Studieren ermöglichen. Und wenn ein Professor sagt: "Keine Frage ist eine dumme Frage", dann redet man mehr und offener. Daran mussten wir uns erst gewöhnen, aber es war definitiv eine Erleichterung.

Samiksha: Und natürlich haben wir unsere Freunde und Familie vermisst. Als Foodies haben wir auch unsere Leibspeisen von zu Hause vermisst, aber zum Glück gibt es in Deutschland so viel gutes Essen. Unsere bisherigen Favoriten: Flammkuchen, Weihnachtsmarktleckereien wie Flammlachs und Glühwein. Und natürlich Brot!

Was empfehlt ihr anderen, die darüber nachdenken, ein Studium im Ausland aufzunehmen?

Samiksha: Ein Studium im Ausland kann manchmal eine Herausforderung sein, aber sie sind es wert, wenn man die Aussichten vor Augen hat. Kombiniert also euer Studium mit etwas Freizeit und reist herum. Lernt Deutschland, andere europäische Länder und die netten Menschen kennen. Wir waren schon in Österreich, Luxemburg und Kroatien – jedes Land ist einzigartig.

Sadiksha: Ansonsten ist Landau fantastisch. Wir lieben es, dass es eine kleine Stadt ist und in der Nähe des Pfälzerwaldes liegt. Wir genießen unsere beste Zeit an der RPTU während unseres Auslandsstudiums in Deutschland!

Text: Lisa Buu