Unsere RPTU Story
„Wie eine große Schwester“: Durchstarten mit einer Mentorin an der Seite
Wann sollte ich welche Lehrveranstaltung besuchen? Wo melde ich mich an? Und wie komme ich wann an welche Informationen? Zu Beginn eines Studiums gibt es viele offene Fragen. Unterstützung bekommen Erstsemesterstudentinnen mithilfe des Mentoring-Programms der RPTU: Eine Mentorin, eine erfahrene Studentin, unterstützt eine Mentee, eine Studienanfängerin aus demselben Fach.
Christine Strickler studiert im sechsten Bachelorsemester TechnoPhysik. Lara Steuerwald ist Masterstudentin der Lebensmittelchemie. Und Sarah Jung hat das Studienfach Informatik belegt – ist derzeit im dritten Mastersemester. Alle drei sind routinierte RPTU-Studis. Doch das ist längst nicht die alleinige Gemeinsamkeit: Die drei engagieren sich als Mentorinnen. Soll heißen: Sie unterstützen und begleiten eine Erstsemesterin ihres jeweiligen Studienfachs, eine Mentee.
Das dahinterstehende Mentoring für Studienanfängerinnen wurde von der Stabsstelle Gleichstellung, Vielfalt und Familie ins Leben gerufen. Ein Unterstützungsangebot, da Frauen in einigen Studienfächern nach wie vor unterrepräsentiert sind. „Mit Mentee und Mentorin führen wir jeweils ein Tandem zusammen“, erklärt Christine Klein, die das Ganze an der RPTU koordiniert. Ziel sei es, dass die erfahrenere Studentin die Jüngere in ihren ersten beiden Semestern berät, etwas unter die Arme greift – und mitunter vor dem einen oder anderen Stolperstein warnt. Die Teilnehmerinnen-Zahlen belegen den Erfolg des Projektes: Insgesamt 150 Studentinnen aus unterschiedlichen Fachgebieten stehen auch in diesem Jahr als Mentorin bereit.
„Die Mentee entscheidet selbst, wann und welche Hilfe sie braucht“
„Das Programm unterstützt Studienanfängerinnen dabei, den Anschluss an der Uni zu finden“, berichtet Christine Strickler, die zu Beginn ihrer eigenen Uni-Zeit selbst von einer Mentorin begleitet wurde. Auf vieles kriege man so noch mal eine andere Perspektive: „Mit einer Mentorin hat man einen weiteren Wissenspool.“
Wie genau nehmen die drei ihre ehrenamtliche Aufgabe wahr? Sarah Jung, die bereits drei Mentees betreut hat, erinnert sich, dass es am Anfang vor allem viele Gespräche gibt: „Über WhatsApp bin ich für die Mentees immer erreichbar.“ Lara Steuerwald ergänzt: „Wir geben beispielsweise Infos zur Studienorganisation. Es geht dann schon mal darum, wann, wo und wie man sich für Prüfungen anmeldet und vorbereitet.“ Manchmal lernen Mentorin und Mentee auch gemeinsam für Klausuren. „Das Ganze ist sehr individuell“, sagt Lara Steuerwald. „Die Mentee entscheidet selbst, wann und welche Hilfe sie braucht.“
Apropos individuell – mit der 1:1 Betreuung wird auch den Besonderheiten des jeweiligen Studiengangs Rechnung getragen: „Bei uns in der Informatik beispielsweise gibt es, wenn man im Sommersemester das Studium beginnt, bereits ab dem ersten Semester Wahlmöglichkeiten. Auch dazu habe ich dann schon beraten“, sagt Sarah Jung. Und Christine Strickler ergänzt: „Ich habe schon mal beim Studienverlaufsplan geholfen. Und Tipps gegeben, wann und warum man ein bestimmtes Praktikum früher belegen sollte.“
Interessierte Studienanfängerinnen können sich jederzeit melden
Christine Klein bekommt sehr gute Rückmeldungen zum Mentoring-Programm: „Von den Mentees höre ich immer wieder, dass sie von dem Sicherheitsnetz profitieren, das ihnen das Programm bietet.“ Über E-Mail können interessierte Studienanfängerinnen einen ersten Kontakt zu ihr aufnehmen: „Im nächsten Schritt bitte ich sie einen Fragebogen auszufüllen.“ Neben dem Studienfach werden dabei Hobbys und weitere Interessen berücksichtigt. „Ich versuche mit diesem Wissen dann möglichst gut passende Tandems zusammenzuführen.“ Um die weiteren Erwartungen abzuklären, kann die angehende Mentee ihrer zukünftigen Mentorin einen Brief schreiben. Dann folgt ein erstes Kennenlernen – meist in Christine Kleins Büro auf dem Campus in Kaiserslautern.
Workshops und Veranstaltungen: Eine eigene Community an der RPTU
Neben der individuellen Mentee-Mentorin-Beziehung profitieren alle Teilnehmerinnen des Programms darüber hinaus vom Workshop-Angebot der Stabsstelle Gleichstellung, Vielfalt und Familie: „Dabei geht es um die Erweiterung der Soft Skills“, ordnet es Christine Klein ein. „Etwa um Selbstmotivation, wie man eine herausfordernde Kommunikation meistert – oder darum, die eigenen Stärken zu entdecken. Das sind alles Themen, die den Studentinnen dabei helfen, gut durchs Studium zu kommen.“ Gemeinsame Grill-Partys, Spiele-Abende oder Weihnachtsfeiern runden die „Social Events“ ab. „Und wir haben Info-Veranstaltungen, die von einigen Mentorinnen selbst auf die Beine gestellt werden“, ergänzt Christine Klein. Im Fokus stehen hierbei die Erfahrungen bei einer Doktorarbeit, Auslandsaufenthalte während des Studiums oder Stipendien-Programme.
Doch noch mal zurück zu den drei Mentorinnen: Sie reflektieren ihren eigenen Studienstart, lernen in gewisser Weise andere Menschen anzuleiten. Eine Kompetenz, die für die eine oder andere für den weiteren Werdegang bedeutsam ist: „Dann nämlich, wenn man beispielsweise bei einer Promotion studentische Hilfskräfte betreut“, sagt Christine Strickler. Denn als Mentorin bekomme man ein Verständnis dafür, „welche Probleme andere haben können. Mit welchen Problemen man konfrontiert wird. Man gewinnt an Einfühlungsvermögen“.
Und was hört Christine Klein außerdem von den Mentees? „Die eine oder andere hat mir schon berichtet, dass ihre Mentorin zu Beginn des Studiums so etwas wie eine große Schwester für sie war. Eine große Schwester, die man alles fragen darf.“ Frauen-Power, die den Start ins Studium erleichtert.
Kontakt und weitere Informationen:
Christine Klein
Mentoring für Studentinnen
Stabsstelle Gleichstellung, Vielfalt & Familie
An der RPTU in Kaiserslautern
Mail: zv-mentoring[at]rptu.de



